Neuntklässler auf den Spuren durch Weimar zwischen Gedenken und Kultur

Gut gelaunt, bei bestem Wetter und mit allerlei Arbeitsaufträgen im Gepäck traten wir, die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 a und 9 d Oberschule Weinböhla, am Montagmorgen des 26. März 2025 unsere 3-tägige Reise in die Vergangenheit nach Weimar an.

Gleich am ersten Tag, noch bevor wir unsere Unterkunft erreichten, besuchten wir das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald auf dem Ettersberg bei Weimar, einen Ort des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Hier erfuhr ich, dass von 1937 bis 1945 über 250.000 Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten inhaftiert waren und Zehntausende die menschenunwürdigen Haftbedingungen nicht überlebten.
Beim Durchschreiten des Tores mit dem Schriftzug „Jedem das Seine“, beschlich mich ein seltsames Gefühl. Das Gehörte und Gesehene über das Leid der Opfer überstieg meine Vorstellungskraft. Besonders schlimm war für mich die Besichtigung des Krematoriums und der Genickschussanlage, die als Metermaß getarnt war. Es herrschte absolute Ruhe und ich war schockiert über das Ausmaß der Grausamkeit des Naziregimes.
An diesem furchtbaren Ort wurde nicht nur mir bewusst, dass diese Gedenkstätte uns junge Menschen eindringlich mahnen soll, die Vergangenheit nie zu vergessen und sich für Demokratie und Menschlichkeit einzusetzen.

Der zweite Tag unserer Studienfahrt stand ganz im Zeichen der Kultur, denn da standen Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller im Mittelpunkt.
Besonders begeistert war ich vom Besuch des Goethe- und des Schillerhauses. Hier erfuhr ich spannende Details über das Leben und Schaffen der beiden großen Dichter und Denker und begriff, warum diese beiden Männer zu unserem Kulturgut gehören und bis heute unvergesslich sind.

Zum Abschluss unserer Studienreise wurde am letzten Tag eine Stadtrallye durchgeführt, die uns noch zu vielen weiteren Sehenswürdigkeiten von Weimar, wie das Nationaltheater, das Wittumspalais, die Herzogin Anna Amalia Bibliothek und die Fürstengruft führte.
Mit vielen interessanten und nachhaltigen Eindrücken verließen wir Weimar.

Ich möchte mich, im Namen aller Teilnehmer, ganz herzlich bei den Organisatoren und besonders bei unserer Deutschlehrerin Frau Markert für diese rundum gelungene Reise in die Vergangenheit bedanken.

Tom Hiecke, Klasse 9d